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Groupon kriselt: massive Vertriebsprobleme und enttäuschte Kunden


Börsen News
Groupon hat offenbar massive Vertriebsprobleme

t-online, t-online.de - sky

Aktualisiert am 14.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Medien berichten über Vertriebsprobleme bei GrouponVergrößern des BildesMedien berichten über Vertriebsprobleme bei Groupon (Quelle: dapd)
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Schlechte Schlagzeilen für Groupon: Kurz vor dem Quartalsbericht meldet die Presse Negatives. Zum einen hat das Online-Portal wegen des steigenden Drucks massive Personalprobleme im Vertrieb, wie das "Wall Street Journal Deutschland" (WSJD) berichtet. Zum anderen läuft auch in Deutschland nicht alles rund – und es werden laut "Spiegel Online" mehr Gutscheine verkauft, als vereinbart.

Offenbar Kündigungswelle im Groupon-Vertrieb

Fast die Hälfte der rund 12.000 Beschäftigten bei Groupon arbeiten im Vertrieb – viele von ihnen seien sauer, weil sie für weniger Provision höhere Erwartungen erfüllen müssen, schreibt das "Wall Street Journal Deutschland". Die Konkurrenz in den USA rechne nun mit einer Kündigungswelle der besten Köpfe. Schon jetzt hätten viele Vertriebsmitarbeiter gekündigt, berichtet die Website unter Berufung auf Insider.

Hunderte von wechselwilligen Groupon-Vertriebsmitarbeitern hätten ihm ihre Lebensläufe geschickt, erläuterte demnach Mike Silagadze, Chef des kanadischen Startup-Unternehmens Top Hat Monocle, das Weiterbildungssoftware vertreibt. Jeden Tag führe er ein paar Bewerbungsgespräche mit Leuten aus dem Groupon-Vertriebsteam. Groupon hat laut WSJD inzwischen einen Anwalt eingeschaltet. Der Umsatz des Rabattanbieters werde "noch schlimmer, wenn dessen beste Leute abwandern", kommentierte Silagadze. Ein Groupon-Sprecher wollte dem Artikel zufolge die Aussagen nicht kommentieren.

Mehr Druck - weniger Provision

Im Februar hatte Groupon-Chef Andrew Mason gesagt, man müsse wissen, "wie man eine große Vertriebsmannschaft leitet, und das ist der Kern unserer Firmen-DNA." Laut "WSJD" murren viele Vertriebsleute, weil sie in den vergangenen Monaten immer größere Erwartungen hätten erfüllen müssen. Gleichzeitig sei ihre Vergütung zusammengestrichen worden und es gebe kaum Beförderungschancen. Auch der Börsenkurs sorge für Unruhe: Er hat seit dem Börsengang fast zwei Drittel verloren.

Vor knapp einem Jahr habe sich das zunächst entspannte Arbeitsklima verändert, sagen einige der Ex-Angestellten. Da hätten die Groupon-Vorstände angefangen, auf das langsamere Umsatzwachstum im Vorfeld des Börsengangs zu reagieren, die Provisionen seien gekürzt worden.

Zu viele Gutscheine in Deutschland verkauft

Hierzulande habe das Unternehmen viele Kunden, Partner und Mitarbeiter enttäuscht, wie "Spiegel Online" berichtete. Die Website zitiert eine selbständige Putzunternehmerin, die höchstens 500 Gutscheine loswerden wollte – Groupon habe aber 700 Stück verkauft. So viele Kunden habe die Frau mit ihren drei Angestellten aber gar nicht bedienen können.

So sei es offenbar vielen Kleinunternehmern ergangen. Zwar sei die Mehrheit der Partnerunternehmen zufrieden mit den "Deals", viele aber klagen in Internetforen und vertraulichen Gesprächen darüber, dass viel zu viele Kunden mit Gutscheinen kämen. Häufig hielten sich die Groupon-Mitarbeiter nicht an eine vereinbarte Beschränkung - vielleicht auch deshalb, weil ihre Provision in der Regel an der Zahl der verkauften Gutscheine hängt.

Angeblich Entlassungen am Flughafen

Laut "Spiegel Online" arbeiten mehr als 250.000 Unternehmen weltweit mit Groupon zusammen, das Portal zählt 37 Millionen Nutzer. Der deutsche Ableger ist die frühere MyCityDeal, gegründet von den Brüdern Marc, Oliver und Alexander Samwer. Sie verkauften ihre Firma Anfang 2010 an Groupon - und im Juli 2010 sei eine Entlassungswelle durch die Firma gerollt, teils mit chaotischen Zuständen, wie ein früherer Mitarbeiter im Gespräch mit "Spiegel Online" berichtete.

Rund ein Viertel der Beschäftigten hätten demnach gehen müssen, manche hätten ihre Vorgesetzten auf entwürdigende Weise auf dem Flughafen treffen müssen, um ihre Kündigung in Empfang zu nehmen.

Die Pressestelle von Groupon habe die Schilderungen des früheren Mitarbeiters als "falsch" und "haltlos" zurückgewiesen, aber die Schilderungen der Putzunternehmerin bestätigt. Es habe sich um einen "menschlichen Fehler" bei der Übertragung von Daten gehandelt - Groupon habe sich entschuldigt, die Gutscheine zurückgenommen und die Kunden entschädigt. Fehler dieser Art seien dem Wachstum geschuldet, heißt es auf "Spiegel Online" weiter.

Groupon dementiert teilweise

Auf Anfrage von t-online.de erläuterte die Presseabteilung in Berlin, mit der in "Spiegel Online" genannten Putzunternehmerin habe sich das Unternehmen geeinigt, alle Probleme seien ausgeräumt. Dagegen seien die Aussagen zu der Entlassungswelle in Deutschland auf "Spiegeln Online" komplett haltlos.

Bei Groupon können Unternehmen Rabatt-Coupons für ihr Geschäft anbieten. Der Deal kommt zustande, wenn eine bestimmte Anzahl von Interessenten zuschlägt.

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