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Hilmar Kopper tritt als Aufsichtsrat der HSH Nordbank zurück


Hilmar Kopper tritt als Aufsichtsrat der HSH Nordbank zurück

Von dapd, dpa-afx
Aktualisiert am 11.01.2013Lesedauer: 3 Min.
Der Aufsichtsratschef der HSH Nordbank, Hilmar KopperVergrößern des BildesDer Aufsichtsratschef der HSH Nordbank, Hilmar Kopper (Quelle: dpa)
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Die skandalträchtige HSH Nordbank kommt nicht zur Ruhe: Der Aufsichtsratsvorsitzende Hilmar Kopper gibt nach der Kritik an seiner Arbeit im Zusammenhang mit der Millionen-Abfindung für den früheren Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher vorzeitig auf. Der 77-Jährige werde sein Mandat spätestens zum 28. Februar 2013 niederlegen, teilte die Bank mit.

Thomas Mirow soll Nachfolger werden

Neuer Aufsichtsratschef der krisengeschüttelten HSH Nordbank soll der frühere Hamburger Senator Thomas Mirow werden. Mirow soll bei einer außerordentlichen Hauptversammlung der Bank zunächst in den Aufsichtsrat gewählt werden und dann den Vorsitz übernehmen. "Mit steht ziemlich klar vor Augen, wie schwierig die Lage ist und wie weit der Weg noch ist zu einer dauerhaften Stabilisierung der Bank", sagte Mirow. Der 60-Jährige war zuvor auch Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und zuletzt Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Kritik an Nominierung

Der Bankenexperte Hans-Peter Burghof hält die Nominierung des ehemaligen Hamburger Wirtschaftssenators Thomas Mirow (SPD) zum neuen Aufsichtsratschef der angeschlagenen HSH Nordbank für problematisch. "Die Entscheidung ist ein Ausdruck der Kommunikationsunfähigkeit zwischen Politik und Wirtschaft", sagte der Professor von der Universität Hohenheim am Freitag der Nachrichtenagentur dapd. Die Anteilseigner Hamburg und Schleswig-Holstein hätten einem Diplomaten mit politischem Hintergrund den Vorzug vor einem Experten mit Erfahrungen in der Leitung von Geschäftsbanken gegeben.

"Das zeigt, dass die Politik mehr einen Übersetzer braucht, als einen versierten, strategischen Ökonomen", sagte Burghof. Das hätten auch die Verständigungsprobleme gezeigt, die in der Vergangenheit zwischen den beiden Ländern und dem bisherigen Aufsichtsratschef Hilmar Kopper aufgetreten seien.

HSH Nordbank mit Milliardenspritze gerettet

Kopper hatte sein Amt Mitte 2009 angetreten, nachdem die HSH Nordbank im Zuge der Finanzmarktkrise in große Schwierigkeiten geraten war. Nach Verlusten in Milliardenhöhe hatten die großen Anteilseigner Hamburg und Schleswig-Holstein die Bank mit einer Kapitalspritze von drei Milliarden Euro sowie Garantien über zehn Milliarden Euro gerettet. Die EU genehmigte den Schritt nur unter Auflagen. Seitdem wurde die Garantiesumme um drei Milliarden Euro verringert.

Mit Alleingängen Vertrauen verspielt

Kopper, ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank, sollte das Institut wieder in ruhigeres Fahrwasser geleiten. Doch mit mehreren Alleingängen verspielte er Vertrauen in Hamburg und Kiel. So stieß die Ablösung des ehemaligen HSH-Vorstandsvorsitzenden Paul Lerbinger im Oktober 2012 auf Kritik. Die Länder wurden von Kopper vor vollendete Tatsachen gestellt. Zudem waren Zweifel aufgekommen, ob er noch die notwendige Konstitution für den Posten hat.

Besonders hohe Wellen schlug zuletzt die Auseinandersetzung um eine Abfindung für den ehemaligen Vorstandschef Nonnenmacher. Kopper wurde für einen lax formulierten Aufhebungsvertrag verantwortlich gemacht, der es der Bank erschwert, Geld von Nonnenmacher zurückzuverlangen, falls er in einem Strafprozess verurteilt werden sollte. Der Aufhebungsvertrag wurde infolge heftiger Kritik aus der Politik nachträglich geändert, wie die Bank diese Woche mitteilte. Nonnenmacher, gegen den zwei Verfahren laufen, könnte seine Abfindung doch noch verlieren.

Nun zog Kopper - offenbar auch auf Druck aus der Politik - die Notbremse. Laut Mitteilung hatte der Bankmanager seinen Entschluss schon Mitte Dezember der Bank und den Eigentümerländern Hamburg und Schleswig-Holstein mitgeteilt.

Schiffsfinanzierer in der Krise

Vor allem der starke US-Dollar und der schwache Schifffahrtsmarkt setzen der HSH Nordbank zu. Sie galt lange als größter Schiffsfinanzierer der Welt. Jetzt können immer mehr Reeder ihre Kredite nicht bezahlen, weil sie im harten Wettbewerb bei niedrigen Frachtraten kein Geld verdienen. Immer mehr Schiffsfinanzierungen vor allem in Deutschland platzen deshalb.

Für den Zeitraum Januar bis September meldete die Bank ein Minus von 25 Millionen Euro. Erst vor einem Monat hatte die HSH angekündigt, die beiden Eigentümerländer müssten wegen drohender Verluste bei Schiffskrediten bis zum Jahr 2025 wohl 1,3 Milliarden Euro Garantiezahlungen leisten.

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