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Nachtspeicher: Energiewende mit veralteten Stromfressern?


Nachtspeicherheizungen: Energiewende mit Stromfressern?

Von dapd, dpa-afx, t-online
Aktualisiert am 04.12.2012Lesedauer: 2 Min.
Nachtspeicherheizung: Stromfresser als Helfer in Energiewende?Vergrößern des BildesNachtspeicherheizung: Stromfresser als Helfer in Energiewende? (Quelle: imago-images-bilder)
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Elektrische Heizungen gelten als veraltete Stromfresser. Doch ausgerechnet die Speicherheizungen sollen nach den Vorstellungen großer Stromkonzerne künftig die Energiewende vorantreiben. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, will der Energieversorger RWE die elektrischen Heizungen wiederbeleben. Sie sollen mit moderner Regeltechnik ausgestattet und als Energiespeicher für schwankende Strommengen aus Windkraftwerken genutzt werden. Die Nachricht kommt kurz nachdem RWE ankündigte, die Preise für Wärmestrom deutlich anzuheben.

Verkaufsverbot für Speicherheizungen soll fallen

Der Technik-Chef der RWE-Effizienztochter, Norbert Verweyen, sagte der "FTD", ein Praxistest mit 50 Wohnungen sei erfolgreich verlaufen, technisch funktioniere das System schon heute. "Wenn wir nachweisen können, dass es sich wirtschaftlich rechnet, wollen wir 2014 damit auf den Markt kommen." Dazu solle das ab 2019 geplante Verbot für den Verkauf von Speicherheizungen fallen.

Noch 1,4 Millionen Elektroheizungen

Zwar sind die meisten Elektroheizungen längst aus den Wohnungen verschwunden, doch die bundesweit 1,4 Millionen eingebauten Heizungen genügen laut RWE, um Pumpspeicher mit zehn Gigawatt Leistung zu ersetzen und damit den Versorgern Milliarden an Investitionen zu ersparen. Auch der Versorger EnBW spiele ein solches Modell durch.

Die Pläne bekommen ein besonderes Geschmäckle, kündigte doch RWE im November an, die Tarife für Nachtspeicher-Heizungen und Wärmepumpen um bis zu 17 Prozent zu erhöhen. Davon sind allein in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz rund 250.000 Kunden betroffen.

Kaum Anbieterwechsel möglich

Im Ruhrgebiet, wo bundesweit die meisten Elektroheizungen laufen, ist RWE praktisch Alleinanbieter. Ein Wechsel des Stromanbieters zu einem günstigeren ist kaum möglich. Selbst Strompreis-Vergleichsportale wie Verivox müssen kapitulieren. "Wir würden gerne einen Tarifvergleich für Wärmestrom anbieten, aber seit geraumer Zeit kommt der Wettbewerb nicht in Gang", wird Verivox-Sprecher Jürgen Scheurer von der "WAZ" zitiert.

Problem: In vielen Gebieten Deutschlands werde Heizstrom nur von regionalen Energieversorgern geliefert. "Es sind derzeit keine überregionalen Anbieter bekannt", konstatiert Scheurer. Ein ähnliches Problem gebe es auch bei den zuletzt stark beworbenen Wärmepumpen.

Bundesregierung hält am Nachtspeicher-Aus fest

Bei der Bundesregierung hat RWE derweil noch keine Begeisterung ausgelöst. Sie will an dem mittelfristigen Aus für Nachtspeicherheizungen festhalten. "Eine Änderung des Betriebsverbots für Nachtstromspeicherheizungen ist gegenwärtig nicht vorgesehen", sagte eine Sprecherin des Bundesbauministeriums am Dienstag in Berlin. Nach Angaben des Ministeriums soll es gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) dabei bleiben, dass alle vor 1990 installierten Nachtspeicher nur noch bis Ende 2019 erlaubt sind - alle seit 1990 angeschlossenen Geräte dürfen maximal 30 Jahre laufen.

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