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Niedrige Löhne: Deutschland Mitschuld an der Euro-Krise


Beruf & Karriere
Niedrige Löhne: Deutschland Mitschuld an der Euro-Krise

dpa, dpa

Aktualisiert am 24.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Scharfe Kritik an der Lohnzurückhaltung der vergangenen JahreVergrößern des BildesScharfe Kritik an der Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre (Quelle: archiv-bilder)
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In der Euro-Krise gilt Deutschland als der Fels in der Brandung. Auch beim europäischen Rettungsfonds ESM schultert Deutschland mit knapp 190 Milliarden den Löwenanteil von den insgesamt 500 Milliarden Euro. Doch die nur schwache Entwicklung von Löhnen und Gehältern hierzulande gehört nach Ansicht von UN-Experten zu den strukturellen Ursachen der Probleme in der Euro-Zone.

Geringe Arbeitskosten belasten die Konkurrenz

Weil sich in der Exportnation Deutschland seit der Wiedervereinigung die Kosten der Arbeit im Vergleich zur Konkurrenz in anderen Ländern sogar verringert hätten, sei "das Wachstum in diesen Volkswirtschaften unter Druck geraten". So steht es im globalen Beschäftigungsbericht 2012, den die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) vor der Tagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) vorlegte. Das WEF wird am Mittwoch durch Bundeskanzlerin Angela Merkel in Davos eröffnet wird.

Während günstigere Arbeitskosten den deutschen Exporteuren Wettbewerbsvorteile verschafften, hätten die davon betroffenen Länder dies nicht durch verstärkte Ausfuhren in die Bundesrepublik wettmachen können, erklärte die UN-Organisation. Krisenländern sei ein Ausweg über "die Exportroute" praktisch versperrt worden, weil in Deutschland die Nachfrage angesichts der schwächeren Einkommensentwicklung hinterherhinkte. Diese Entwicklung habe in anderen Ländern der Eurozone "nachteilige Folgen für die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen" gehabt.

Deutschland soll die Produktivität fördern

Statt weiter bei Löhnen und Gehältern zu bremsen, solle die deutsche Wirtschaft stärker die Produktivität fördern, empfiehlt die ILO. Allerdings räumen die Autoren des Berichts "Global Employment Trends 2012" auch ein, Deutschland gehöre in Europa "zu den wenigen Ausnahmen, in denen die Beschäftigung nicht unter dem Stand vor Ausbruch der Krise zurückgeblieben ist".

In Europa hat laut der ILO die Arbeitslosigkeit inzwischen "mit rund 45 Millionen Betroffenen einen historischen Höchststand erreicht, und der Ausblick ist wegen der Schuldenkrise in den meisten Ländern negativ". Weltweit geht die ILO nach den jeweiligen offiziellen Zahlen von 197 Millionen Arbeitslosen aus - 27 Millionen mehr als 2007, dem Jahr vor dem Ausbruch der Finanzkrise in den USA. Trotz eines hohen Wirtschaftswachstums stagniere die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei 6,0 Prozent.

900 Millionen Menschen unter der Armutsschwelle

Hinzu kommen aber noch rund 900 Millionen Menschen - größtenteils in Entwicklungsländern -, die trotz Arbeit unter der Armutsschwelle von zwei Dollar pro Tag leben. "Jeder dritte Arbeitnehmer auf der Welt ist arbeitslos oder lebt trotz Arbeit in Armut - das sind rund 1,1 Milliarden Menschen", sagte ILO-Generalsekretär Juan Somavia. Die Schaffung von Jobs müsse für Regierungen und Unternehmen oberste Priorität haben.

Die ILO geht davon aus, dass unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung in den nächsten zehn Jahren rund 600 Millionen produktive Arbeitsplätze gebraucht werden, um die Arbeitslosigkeit abzubauen und Neuzugänge auf dem Arbeitsmarkt in Lohn und Brot zu bringen.

Strikte Regulierung der Finanzmärkte gefordert

Einen wichtigen Beitrag könne dazu "eine strikte Regulierung der Finanzmärkte" leisten. Dadurch würde eine stabilere Unternehmensfinanzierung möglich werden. "Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen, in denen erfahrungsgemäß die meisten Arbeitsplätze entstehen, hätten wieder einen besseren Zugang zu Krediten."

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