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Nord- und Ostsee: Windparks kassieren Millionen für Phantom-Strom


Immobilienmarkt
Windparks kassieren Millionen für Phantom-Strom

t-online, dapd, oca

Aktualisiert am 22.10.2012Lesedauer: 2 Min.
Der Netzausbau hält nicht Schritt: die Stromkunden müssen haftenVergrößern des BildesDer Netzausbau hält nicht Schritt: die Stromkunden müssen haften (Quelle: Matthias Ibeler/dapd)
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Das hat sich die Bundesregierung sicher anders vorgestellt: der Ausbau der Windenergie kommt gut voran. Immer mehr Offshore-Parks werden in der Nord- und Ostsee geplant. Der notwendige Netzausbau hält damit aber nicht Schritt. Die Folge ist, dass die Windparks den Strom nicht liefern können und dafür Millionen Euro an Schadensersatz kassieren, berichtete "Bild.de".

Strom kann nicht ins Netz

Windparks auf See wird ein großes Potenzial bei der Erzeugung von Ökostrom zugeschrieben. Der Wind vor den Küsten weht beständig und kann von den dort möglichen großen Windrädern auch effektiv genutzt werden. Voraussetzung ist aber, dass die Betreiber den Strom einspeisen können. Denn stürmt es zu stark, sind die Netze mit dem hohen Stromaufkommen schnell überlastet. Die Windparkbetreiber werden jedoch für den Strom, den sie gar nicht ausliefern konnten, entschädigt.

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) plant inzwischen eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die den Ausbau der erneuerbaren Energien mit dem Ausbau der Netze stärker in Einklang bringen soll. Wie "Bild.de" unter Berufung auf ein Schreiben der Bundesnetzagentur an den CDU-Haushaltsexperten Norbert Brackmann berichtete, wurden allein 2010 Ausfallzahlungen von 10,2 Millionen Euro für nicht lieferbaren Strom fällig - Tendenz steigend.

Verbraucher zahlen für nicht verbrauchten Strom

Ein Beispiel ist das vor zwölf Jahren für 8,5 Millionen Euro errichtete Windkraftwerk im nordfriesischen Ellhöft. Es erzeugt Phantom-Strom, für den die Verbraucher zahlen, ohne auch nur eine Kilowattstunde verbraucht zu haben. Wie "Bild.de" berichtet, werden pro Jahr aus Windenergie in Ellhöft 18 Millionen Kilowattstunden Strom produziert. Genug um 41.000 Durchschnittshaushalte mit Strom zu versorgen.

Wie der Betreiber der Anlage Reinhard Christiansen "Bild.de" berichtete, kassierte der Bürgerwindpark allein für das Jahr 2011 rund 2,5 Millionen Euro an Entschädigung für eine garantierte Absatzmenge an Strom, die mangels Netzkapazität aber nicht lieferbar war.

Anteil an Windenergie soll auf 50 Prozent steigen

Dennoch setzt die Bundesregierung weiter massiv auf Windenergieanlagen vor der Küste, um den Ausstieg aus der Atomenergie zu bewältigen. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf mindestens 35 Prozent, bis 2030 dann auf 50 Prozent steigen.15 Prozent des deutschen Strombedarfs sollen dann aus Offshore-Windparks gedeckt werden.

Weil der Anschluss der Parks aber nicht so schnell wie erhofft bewerkstelligt werden kann, müssen die Stromkunden dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" zufolge des Weiteren voraussichtlich mit einem Milliardenbetrag geradestehen. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums habe der Netzbetreiber Tennet bereits bei fünf im Bau befindlichen Windparks in der Nordsee zeitlichen Verzug gemeldet, meldete das Magazin.

Haftungsregeln greifen

Für die meisten dieser Projekte dürfte dem Bericht zufolge die Haftungsregelung greifen, welche die Bundesregierung jüngst zulasten der Stromkunden beschlossen hat. Das Wirtschaftsministerium halte bereits jetzt Entschädigungen von etwa einer Milliarde Euro für möglich.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte dazu am Sonntag auf Anfrage, die Stromkunden würden "beim Offshore-Ausbau vor übermäßigen Kosten geschützt". Das sehe der vom Kabinett verabschiedete Gesetzentwurf zu Offshore-Haftungsfragen ausdrücklich vor. Die Entschädigungsumlage werde dabei auf eine Höchstgrenze von 0,25 Cent/Kilowattstunde gedeckelt.

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