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Vom Essig zum Kultdrink: Jägermeister auf Erfolgskurs


Vom Essig zum Kultdrink: Jägermeister auf Erfolgskurs

t-online, dpa, dpa, t-online.de - sia

Aktualisiert am 19.03.2012Lesedauer: 3 Min.
Traditionslikör aus 56 Kräutern: JägermeisterVergrößern des BildesTraditionslikör aus 56 Kräutern: Jägermeister (Quelle: dpa-bilder)
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Das Erfolgsgeheimnis von Jägermeister erschließt sich nicht unbedingt beim ersten Schluck. Aber es ist auch nicht der Geschmack des Kräuterlikörs, der das Familienunternehmen Mast ganz nach vorne gebracht hat: Eine ausgefeilte Werbe- und Marketingstrategie hat den Likörhersteller auch nach Durststrecken immer wieder wachsen lassen. Für das Jahr 2011 hat das Unternehmen einen Rekordabsatz gemeldet. So cool kann Tradition sein.

Ursprünglich eine Essigfabrik

Die Geschichte des Unternehmens begann im Jahr 1878, als Wilhelm Mast eine Essigfabrik und Weinhandlung im niedersächsischen Wolfenbüttel gründete. Die geheimnisvolle Rezeptur des Likörs aus 56 verschiedenen Kräutern entwickelte 1934 der Sohn des Firmengründers, Curt Mast. Der leidenschaftliche Jäger widmete seine Erfindung der Tradition seiner Lieblingsbeschäftigung: Jeder Jagdausflug sollte für ihn mit der Kombination aus Kräuterextrakten und reinem Alkohol beginnen.

So kam das neue Getränk zu seinem Namen: Jägermeister. Sein Markenzeichen ehrt St. Hubertus, den Schutzpatron der Jäger: der legendäre Hirsch mit dem Kreuz über dem Haupt. Der Likör allerdings galt in Deutschland lange als Altherren-Schnaps. Mittlerweile ist Jägermeister aber zum modischen Szenegetränk aufgestiegen.

Weltgrößte Likörmarke

Weltweit verkaufte Mast-Jägermeister im vergangenen Jahr 87,1 Millionen 0,7-Liter-Flaschen. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es noch 84,6 Millionen. "Das sind drei Prozent Steigerung", verkündet Vorstandssprecher Paolo Dell'Antonio. Jägermeister sei nun zur weltgrößten Likörmarke gewachsen. Verkauft wird der Likör mittlerweile in 90 Ländern. Auf der von der US-Fachzeitschrift Impact International erstellten Rangliste der Top 100 Premium-Spirituosen der Welt rangiert er auf Platz acht.

Dell'Antonio ist seit 13 Jahren im Unternehmen. Das Jahr 2011 bezeichnet er als das Herausforderndste. In Thailand und Neuseeland gab es Naturkatastrophen, in Griechenland kriselte es, in Ungarn gab es höhere Mehrwertsteuern und hohe Alkoholsteuern in Skandinavien.

Gute Geschäfte trotz Krise

Außerdem hätten die Amerikaner etwas weniger von dem braunen Getränk konsumiert. Dafür hätten die Regionen West- und Osteuropa, Südamerika sowie Asien zugelegt. "Im deutschen Heimatmarkt blieb der Absatz trotz einer Preisanpassung stabil", sagte der Unternehmensvorstand. Knapp 68 Millionen der rund 87 Millionen verkauften 0,7-Liter-Flaschen schickte Jägermeister insgesamt im vergangenen Jahr ins Ausland.

Bundesliga-Kicker mit Jägermeister-Trikot

Eine ausgefeilte Werbung machte die Marke immer wieder interessant. Die Werbekampagne "Ich trinke Jägermeister, weil..." klingt sicher heute noch vielen im Ohr. Günter Mast brachte die nur regional bekannte Marke in den sechziger Jahren nach vorne. Er schmückte beispielsweise in den 1970er Jahren als erster Trikotsponsor in der Fußball-Bundesliga die Kicker der Braunschweiger Eintracht mit dem Jägermeister-Logo.

Zwischenzeitlich jagten Trend-Getränke wie Bacardi und Pernod dem Kräuterlikör den Rang ab. Ab 1996 holte die Marke aber wieder auf - dazu trug wesentlich der Song "Zehn kleine Jägermeister" der Punkband "Die Toten Hosen" bei. Und die Jägermeister-Leithirsche Rudi und Ralph sind inzwischen zu Sprüche klopfenden TV-Werbeikonen aufgestiegen.

Zukauf neuer Marken im Gespräch

Überhaupt hat Jägermeister das verstaubte Stammtisch-Image abgelegt. Während zu früheren Zeiten Werbeteams mit Würfelspielen durch Diskotheken zogen, bieten sie heutzutage den Drink in Edelbars an. Eine große Rolle bei der Vermarktung des einstigen Großvater-Drinks spielen zudem das Internet und soziale Netzwerke.

Bislang ist Jägermeister neben der mit 200.000 Flaschen kaum zu Buche schlagenden Marke Schlehenfeuer das einzige Produkt des Unternehmens. Nun sind laut Dell'Antonio erstmals Gespräche über den Zukauf von einer oder zwei neuer Marken aufgenommen worden. "Wären wir börsennotiert, würden nun alle spekulieren. Als Familienunternehmen haben wir jedoch jede Zeit der Welt."

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