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Wirtschaftsweiser Franz warnt Griechen vor Euro-Austritt


Wirtschaftsweiser Franz warnt Griechen vor Euro-Austritt

Von afp, dapd, dpa, t-online
19.05.2012Lesedauer: 2 Min.
Wirtschaftsweiser Wolfgang Franz: Euro-Austritt hätte für Griechen schlimme FolgenVergrößern des BildesWirtschaftsweiser Wolfgang Franz: Euro-Austritt hätte für Griechen schlimme Folgen (Quelle: dpa)
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Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, hat die Griechen vor einem Austritt aus der Eurozone gewarnt. "Der Konsum und die Investitionstätigkeit in Griechenland brächen ein, die Arbeitslosigkeit nähme rapide zu", sagte Franz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Viele griechische Sparer verlören große Teile ihres Vermögens, insgesamt gesehen kämen die Griechen bei einem Austritt aus der Währungsunion zumindest kurz- und mittelfristig sprichwörtlich vom Regen in die Traufe."

Griechenland stimmt auch über den Euro ab

Die große Mehrheit der Griechen wolle im Euro bleiben, glaubt Franz. "Dann muss dem griechischen Wahlvolk aber verdeutlicht werden, dass dies nur möglich ist, wenn die Vereinbarungen über die Reformen eingehalten werden, die Griechen also bei den Wahlen im Juni über einen Verbleib in der Währungsunion abstimmen." Die Eurozone dagegen würde bei einem Ausscheiden Griechenlands zwar hohe Abschreibungen vornehmen müssen, brauche aber nicht "so dramatische und unkalkulierbare Folgen wie vor zwei Jahren" zu befürchten, sagte der Chef des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, wie die Wirtschaftsweisen offiziell heißen.

In Griechenland soll am 17. Juni ein neues Parlament gewählt werden. Am 6. Mai hatten Parteien, die den Sparkurs ablehnen, starke Zuwächse verzeichnet. Die Parteien im Parlament konnten sich dann nicht auf die Bildung einer Koalition verständigen. Laut Umfragen lehnen viele Griechen die Sparauflagen ab, schrecken aber auch vor einem Austritt aus dem Euroraum zurück. Am Freitagabend sorgte die Behauptung der Übergangsregierung für Verwirrung, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe empfohlen, in einem Referendum über den Verbleib in der Eurozone abstimmen zu lassen. Die Bundesregierung wies dies umgehend zurück.

Bosbach will Griechen nicht mehr im Euro haben

Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Wolfgang Bosbach, plädierte unterdessen für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. "Dann wäre der Weg frei für neues Wachstum", sagte Bosbach der Düsseldorfer "Wirtschaftswoche" (Montag) laut Vorabbericht. "Auch könnte man dann über eine Art europäischen Marshall-Plan für Griechenland verhandeln."

Der CDU-Politiker hatte im Bundestag gegen das zweite Hilfspaket für Griechenland gestimmt. Er sei fest davon überzeugt, dass ein drittes Hilfspaket die Sache nur teurer, aber nicht besser mache, sagte Bosbach jetzt. Daher rate er Athen zum Ausstieg aus dem Euro.

Griechenland mangelt es nicht an Hilfen

Neue Wachstumsprogramme, wie sie derzeit zur Ergänzung des europäischen Fiskalpaktes diskutiert werden, sieht er kritisch. Es sei zwar möglich, Mittel aus dem EU-Strukturfonds umzuwidmen und vor allem für Krisenländer zu mobilisieren. Mangelnde Geldzuweisungen aus Europa seien aber ganz gewiss nicht das zentrale Problem Griechenlands.

Deutsche Unternehmen wegen Eurokrise entspannt

Erstaunlich gelassen betrachten derweil deutsche Unternehmen laut einer Studie eine drohende Eskalation der Eurokrise. Obwohl fast vier von fünf Firmen damit rechnen, dass der Krisen-Höhepunkt erst noch bevorsteht, erkennen nur zwölf Prozent einen hohen Einfluss auf die eigenen Geschäfte. Das ergab eine Befragung der Unternehmensberatung Roland Berger.

Einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone halten fast zwei Drittel für sinnvoll, einen Zerfall der ganzen Währungsunion als Folge befürchten jedoch lediglich 14 Prozent. Vorkehrungen für diesen theoretischen Fall hat aber fast jedes vierte Unternehmen getroffen. Und: Von diesen Firmen sieht immerhin jede zehnte im Euro-Zerfall auch eine Chance und hat geprüft, ob man dann günstig Konkurrenten übernehmen könnte.

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